Unsere Streuobstwiesen sind Weltkulturerbe
Jüngst wurde der Streuobstanbau als immatrielles UNESCO Weltkulturerbe anerkannt. Seit vielen Jahren erhalten auch wir die heimische Kulturlandschaft, darunter insbesondere unsere Streuobstwiesen.
Die Anlage des Golfclub Domäne Niederreutin besteht seit über 26 Jahren und pflegt auf seinen Flächen aktiv heimische Streuobstbestände. Neben alten Streuobstgehölzen, die noch aus der Zeit der landwirtschaftlichen Domänen Nutzung stammen, wurden seit der Gründung der Golfanlage zahlreiche zusätzliche Obstbäume gepflanzt und werden seitdem fachmännisch vom Greenkeeper Team unter Leitung von Josef Reiß gepflegt und damit erhalten. Neben rund 200 Apfelbäumen, u.a. der Sorten Brettacher, Boskop und Gewürzluiken, stehen auf der Anlage 80 Birnen- und 50 Zwetschgenbäume. Ein Teil der Äpfel wird jedes Jahr zu biozertifiziertem Apfelsaft gepresst und unter anderem an die Mitglieder verkauft. So könnten die Greenkeeper letztes Jahr aus 1 Tonne Äpfel ca. 600 Liter leckeren Saft gewinnen. Auch die Golferinnen und Golfer wissen das gute Obst am Rande der Spielbahnen zu schätzen. Wenn die Früchte reif sind, pflücken sie gerne und oft das Obst direkt vom Baum.
Die Pflege und der Erhalt der Streuobstwiesen ist nur ein kleiner Teil der Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt auf der Golfanlage in Niederreutin. Der Golfclub fördert die Biodiversität und damit die Artenvielfalt mit einer Vielzahl von gezielten Maßnahmen. Unter anderem sind dies Nistkästen für verschiedene Vogelarten, das Anlegen von Blühstreifen und Trockensteinmauern sowie der Bau von Insektenhotels. Der Club übernimmt damit eine aktive Rolle beim Naturschutz und nimmt konsequenterweise am Projekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ und bereits seit rund 10 Jahren am Programm „Golf & Natur“ des DGV teil. Bei letzterem seit 2011 durchgehend mit Gold, der höchsten Qualitätsstufe, zertifiziert.
Der Golfclub Domäne Niederreutin ist mit seinen Anstrengungen für den Naturschutz nicht allein. Die 95 Golfanlagen in Baden-Württemberg stellen zusammen rund 6.000 ha Fläche zur Verfügung, von denen über 3.000 ha, also über 50 % ein extensiver Lebensraum (Waldsaum, Ufersaum, Streuobstwiesen, Magerrasen, Wald und Wasserflächen) für Flora und Fauna ist.
Die besondere Bedeutung von Golfanlagen für den Erhalt der Artenvielfalt hat vor 1,5 Jahren Staatssekretär Dr. André Baumann (Bündnis 90 die Grünen) erkannt und mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg und den baden-württembergischen Golfanlagen das gemeinsame Projekt „Lebensraum Golfplatz“ implementiert. Dr. Baumann sagt, „viele Golfanlagen bei uns im Südwesten zeigen: Sie sind Oasen für die Natur mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Frösche, sowie Gehölzen, in denen Nachtigallen brüten. Es ist gut, dass der Deutsche Golf Verband, der Baden-Württembergische Golfverband und das Umweltministerium enger zusammenarbeiten und an der bisher schon erfolgten Umweltarbeit auf vielen Plätzen anknüpfen. Denn ein Großteil der Flächen von Golfplätzen kann voll lebendiger Natur sein. Der Grüne Sport fördert die Grüne Infrastruktur.“