Biodiversität auf Golfplätzen stärken

Vielleicht haben Sie schon die „komischen“ Kästchen entdeckt, die seit Kurzem an verschiedenen Stellen auf der B und C Runde stehen.

Was hat es damit auf sich?

Des Rätsels Lösung ist: Es handelt sich dabei um insgesamt sechs Wildbienenhotels zur Erfassung von Bienen. Zwei davon sind zusätzlich mit Rekordern für Geräusche ausgestattet, durch die zum Beispiel bestimmte Vogelarten nachgewiesen werden können.

Aber der Reihe nach. Der Golfclub Domäne Niederreutin hat sich Anfang des Jahres für das Projekt GolfBiodivers beworben, das vom DGV und dem Bundesamt für Naturschutz durchgeführt wird. GolfBiodivers ist ein bundesweites Forschungsprojekt, das wissenschaftlich von vier Universitäten betreut wird (den Universitäten München, Münster, Kiel und Freiburg, letztere betreut das Projekt bei uns). Wir sind stolz, dass der GCDN als eine von deutschlandweit 32 Golfanlagen ausgewählt wurde und nun am Projekt GolfBiodivers teilnehmen darf.

Analyse, Aufwertung, Monitoring und Kommunikation der Biodiversität auf unserer Golfanlage

Ziel des Projektes ist es, Flora, Faua und landschaftliche Effekte von Golfplätzen auf die Biodiversität zu untersuchen und anschließend durch gezielte Maßnahmen zu optimieren. Die Ergebnisse sollen Vorbild sein und zusammen mit intensiver Kommunikation dafür sorgen, dass der wesentliche Beitrag von Golfplätzen zur biologischen Vielfalt noch deutlicher herausgestellt wird.

Das Projekt dauert insgesamt 6 Jahre und ist in zwei Phasen eingeteilt.

Phase 1 (voraussichtliche Dauer 2023 bis 2029):
In dieser Phase wird auf 32 Golfanlagen eine Landschaftsanalyse der Biodiversität durchgeführt. Hierzu dienen die bereits genannten Wildbienenhotels und Vogelrekorder, die bei uns auf den Bahnen B1, B2, B3, B6, C5 und C8 aufgestellt wurden.

Nach der Analyse wird ein „Biodiversitätsbausatz“ aus aufgewerteten Flachlandmähwiesen, Blühstreifen, Säumen und Gebüschen eingerichtet und die Effekte auf Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse untersucht. Gleichzeitig sollen Kommunikationsmaßnahmen, wie z. B. Fortbildung für Greenkeeper, Informationstage für andere Sportanlagen sowie Bildungsangebote für Schulen erfolgen, um die Möglichkeiten einer Aufwertung der Biodiversität auf Golfanlagen zu demonstrieren.

Phase 2 (voraussichtliche Dauer 2025 bis 2029):
In der zweiten Phase (voraussichtlich ab dem Jahr 2025) sollen die aus den in Phase 1 vorgenommenen Analysen und Untersuchungen gewonnenen Ergebnisse in einer Aufwertungsplanung für weitere 32 Golfanlagen umgesetzt werden.

Im Rahmen des Projekts werden die Biodiversität fördernde Aufwertungsmaßnahmen finanziell unterstützt. Entstehenden Kosten, etwa für die Anlage und Pflege
von Blühstreifen, Waldsäumen und Gebüschen, sind erstattungsfähig.

Wir freuen uns, Teil dieses umfangreichen und sehr interessanten Projektes zu sein. Mit Hilfe von GolfBiodivers wird auf unserer Golfanlage die Biodiversität weiter gefördert, zusätzlich zu den zahlreichen, im Rahmen von Golf & Natur und Lebensraum Golfplatz bereits durchgeführten Maßnahmen.

Ein großer Dank geht an unseren Head Greenkeeper Josef Reiß und die Projektkoordinatorin Alexandra Ozimek, die bei uns das Projekt GolfBiodivers betreuen und umsetzen.